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Kleine Zeitung 2012 03 17: "Beuteland" und "Heil Hitler Urkunden"

 
Es wurde geschoben und verschoben: An die 50 Gemeindeguts-Agrargemeinschaften gibt es im Bezirk. Das ist festgestellt und dagegen laufen die Agrarier Sturm. Bauern wie Kommunalpolitiker holt die Vergangenheit ein.
Doch - es geht noch tiefer. Sie werden durch die "Haller'schen Urkunden" von der Geschichte des totalitären Naziregimes eingeholt - und offiziell damit konfrontiert. Dafür sorgt Josef Guggenberger mit seinen Äußerungen. Erstmals erfährt die Öffentlichkeit, was tatsächlich hinter diesen Urkunden steckt. Der Mantel des Schweigens, der bisher über ihnen lag, ist gelüftet.
Nach Mechanismen widerrechtlicher Übereignung, wie wir sie von der Beutekunst kennen, wurde in Osttirol Besitz der Allgemeinheit zu "Beuteland". Man darf gespannt sein: Wie gehen die betroffenen Gemeinden und Agrargemeinschaften mit diesem unseligen Erbe um? Wie reagieren die Verfassungsrichter auf dieses Relikt der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft? Ein brandheißes und auch nicht ungefährliches Kapitel der Vergangenheitsbewältigung steht an.