Das ist eine ehrenvolle Auszeichnung, die mich mit Freude, Stolz und Dankbarkeit erfüllt. Ich danke Hermann Arnold für die wertschätzenden Worte und Alois Schöpf für die mutige Veröffentlichung .
Hofrat Dr. Hermann Arnold
Geboren 22. Okt. 1938 in Sölden, Kleine Landwirtschaft, Vater Berg- und Schiführer, vier Geschwister , sechs Jahre Volksschule, dann Gymnasium Paulinum in Schwaz, Matura 1958, anschließend Jusstudium in Innsbruck. In der Studienzeit Schilehrer, Fremdenführer, Güterwegarbeiter, tätig in einer Werbeagentur und in einer Versicherungsassekuranz; Promotion,Bundesheer, Gerichtsjahr, Eintritt in Landesdienst für Agrarwesen, Soziales, Sekretär von Eduard Wallnöfer ab 1974 bis zu seinem Regierungsende. Dann Leiter von Wasser und Energie, Grundverkehrsreferent und schließlich Landessamtsdirektor ab 1995 bis zur Pensionierung 2004. Zehn Jahre lang Vorstand der Timmelsjoch Hochstraßen AG, 21 Jahre lang Bgm. von Mutters, Gemeindeverbandspräsident von 1989 bis 1995. Verheiratet, 4 Kinder, wohnhaft in Mutters seit 1969. Seit 2010 Witwer nach dem Tod der geliebten Gattin Inge.
Buchbesprechung: Ulrich Stern „Die Täuschung Tirols“
Die Dokumentation und Analyse zum Agrargemeinschafts-Skandal
In beeindruckender Form hat Ulrich Stern die Entstehung und Entwicklung des Gemeindevermögens in grundbuchsrechtlicher Sicht in mühevoller Arbeit dargestellt. Insbesondere hat er den Unterschied zwischen Fraktion, Nachbarschaft, gemeinschaftlich bewirtschafteten Grundstücken und Miteigentum unter besonderem Bezug auf das Verfahren bei der Grundbuchsanlegung deutlich dargestellt.
Für jeden Interessierten kommt klar zum Ausdruck, dass bei der Grundbuchsanlegung nicht nach irgendwelchen Zufälligkeiten gehandelt wurde, sondern unter gerichtlicher Beteiligung (Grundbuchsanlegungskommissionen als Einheiten der Justiz ) versucht wurde, die wahren Rechtsverhältnisse an Grund und Boden zu erfassen und zu dokumentieren. Überzeugend wird an Hand von praktischen Beispielen nachgewiesen, dass der Entzug des bücherlichen Eigentums der Gemeinden zugunsten der Agrargemeinschaften durch die Agrarbehörde weder in der NS-Zeit noch später rechtmäßig und legitim war. Den Gemeinden unbestritten einverleibte Eigentumsrechte wurden ihnen willkürlich entzogen. Dem entspricht auch die einschlägige unmissverständliche Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes.
Nach den in diesem Werk erfassten Tatsachen und aufgezeigten Rechtswidrigkeiten bleiben beim politischen Festhalten am Ist-Zustand das Unrecht und die Tatsache bestehen, dass das, was von Anfang an durch die Entscheidung der Agrarbehörde gesetzeswidrig entschieden wurde, durch Zeitablauf jedenfalls nicht geheilt wird. Dieses Werk ist ein wertvoller Versuch, dem Grundsatz, was einem nicht gehört, ist zurückzugeben, zum Durchbruch zu verhelfen. Dem Verfasser des Kompendiums gebühren Dank und Anerkennung für sein Bemühen um die Korrektur eines zu Ungunsten der in den Gemeinden verkörperten Gemeinschaft entstandenen schweren Nachteils. Der Autor zeigt klar die Sach- und Rechtslage auf und erwartet von den politisch Verantwortlichen Änderungen.
Ulrich Stern: Die Täuschung Tirols oder die rechtswidrige Verteilung des Gemeindevermögens im Spiegel des Grundbuches. Ariadne Verlag Wien 2024. 26,95 Euro. ISBN: 978-3-85414-012-2
Hermann Arnolds Vita belegt die umfassende Kenntnis der besprochenen Materie. Alois Schöpfs mutige Veröffentlichung ist nicht der erste Nachweis seiner klaren Haltung zum Rechtsstaat. Seine „Apropos“ im Tiroler Leitmedium sind bei landespolitischen Inhalten eigentlich ein Tiroler Wunder. Er setzt immer wieder einen Kontrapunkt zur geballten, besser gesagt ge“walli“ten, Öffentlichkeitsarbeit der politisch Mächtigen. Mutig, unbeugsam und aufrecht. Er ist ein Unabhängigkeits-Feigenblatt für die Tiroler Tageszeitung. Er weiß das und es ist ihm dafür zu danken. Denn seine geradlinige Meinung wiegt schwer, zählt für viele und sollte für Alle sichtbar sein.